09.03.2023
Erfolgreicher Projektabschluss BODIG
Die Projektpartner Institut für Ökonomische Bildung (Projektleader), Oldenburgische Industrie- und Handelskammer und der Verein job4u e. V. blickten am 07. März 2023 im PFL in Oldenburg bei der Abschlussveranstaltung zum Projekt BODIG „Digitale Angebote zur beruflichen Orientierung im Nordwesten Niedersachsens“ gemeinsam mit Gästen aus regionalen Schulen und Unternehmen auf die Ergebnisse und Erkenntnisse zurück. Das Projekt wurde mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie finanziert.
Eingeleitet von den Grußworten durch Jan Müller (Präsident der IHK Oldenburg) und Dr. Michael Koch (Geschäftsführer und stellv. wissenschaftlicher Leiter des IÖB) stellte Ilka Kass (Referentin des SINUS-Instituts) in ihrer Keynote die Ergebnisse der aktuellen SINUS-Studie vor. Unter dem Titel „Wie ticken Jugendliche und was bedeutet das für die berufliche Orientierung?“ beleuchtete Ilka Kass ausgehend von unterschiedlichen Milieus der Jugendlichen, welche Erwartungen sie an die berufliche Zukunft haben und wovon sie sich angesprochen fühlen. Sie betonte, dass den Jugendlichen in der beruflichen Orientierung ein Gefühl über den Beruf zu vermitteln sei und bestätigte damit auch die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse. Auf diese ging Dr. Rebecca Lembke (IÖB) in der Darstellung der Projektinhalte und der Evaluationsergebnisse ein. Im Projekt standen die Entwicklung und Erprobung digitaler Angebote für Schüler*innen im Fokus, die, und da waren sich alle Beteiligten einig, Präsenzangebote nicht ersetzen, aber sinnvoll ergänzen können. Die begleitende Evaluation hat die Potenziale digitaler Angebote aufgezeigt, die vor allem in der Förderung einer individuell ausgerichteten beruflichen Orientierung liegen und mit entsprechenden Begleitmaterialien eine Grundlage zur allgemeinen Information bieten können.
Unter dem Motto „Wir müssen mit denen sprechen, um die es geht!“ (Zitat Ilka Kass) haben in einer Talkrunde Vertreter*innen aus Schulen und Unternehmen ihre Eindrücke und Erwartungen über digitale Angebote und deren Potenziale zusammengetragen. Talia Lankenau und Iris Krause (beide job4u e. V.) erkundigten sich bei Kerstin Knorr (Leiterin Personalentwicklung/Ausbildung der J. Bünting Beteiligungs AG) und Stephanie Bumhoffer (Ausbildungskoordinatorin der J. Bünting Beteiligungs AG) nach digitalen Angeboten zur beruflichen Orientierung, die das Unternehmen für Jugendliche bereitstellt und ihren Erfahrungen. Die Bünting AG verfüge bereits über ein breites Angebot, möchte in Zukunft die Jugendlichen aber noch zielgerichteter erreichen. Die Bedeutung einer unmittelbaren, zielgruppenadäquaten Ansprache bestätigte auch Johanna Fuhrmann (Auszubildende bei der Herzog GmbH) aus der Perspektive der Jugendlichen. Als Azubi-Botschafterin kommt sie oft mit jungen Menschen in Kontakt und berichtet von ihrem Ausbildungsberuf als Industriemechanikerin.
Die Perspektive der Schule brachte Anna Smid (Lehrerin der Edewechter Oberschule) ein, die die Projektangebote mit vielen Schüler*innen erprobte. „Digitale Angebote müssen zielgerichtet eingesetzt werden und können reale Praxiserfahrungen ergänzen, aber nicht ersetzen.“, so Anna Smid. Das bestätigte auch Sebastian Sommerfeld (Fachberater für berufliche Orientierung der Sek I der Stadt Oldenburg und Koordinator für BO an der Realschule Wildeshausen), der zugleich darauf hinwies, dass die Schulen gute Kooperationen in der beruflichen Orientierung brauchen, aber auch entsprechende Ressourcen, diese in den Unterricht einzubinden.
Wie ein eigenes digitales Format zur Berufsdarstellung aussehen kann, zeigte Denisa-Mejra Becirovic (Schülerin der Edewechter Oberschule), die einen Vlog über ihr Betriebspraktikum bei dem Fleisch- und Wurstwarenproduzent „Bley“ entwickelte. Nach der Teilnahme an dem projekteigenen BODIG-Vlogging-Workshop erstellte sie eigenständig einen kleinen Film über ihr Praktikum, in dem sie auch den Geschäftsführer und Mitarbeiter*innen interviewte.
Als Resümee der 18-monatigen Projektlaufzeit zogen Stefanie Decker (IHK Oldenburg) und Dr. Rebecca Lembke (IÖB) am Ende der Veranstaltung die Bilanz, dass es beiderseits, bei Schulen und Unternehmen, in der gemeinsamen Gestaltung berufsorientierender Angebote auf die Konzeption, Kommunikation und Kooperation ankommt. Dies unterstützen auch die Projektpartner und gaben die Möglichkeit der Kooperation während und nach der Veranstaltung. Moderiert wurde die Abschlussveranstaltung von Stefanie Decker (IHK Oldenburg).