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13.09.2024

Aktualisierte OeBiX-Studie erschienen

Das Institut für Ökonomische Bildung (IÖB) hat, gefördert durch die Flossbach von Storch Stiftung, den 2021 erstmalig veröffentlichten Index zur ökonomischen Bildung in Deutschland (OeBiX) methodisch verfeinert und aktualisiert. Der Index und die ergänzenden Schwerpunktstudien bieten erstmals einen umfassenderen Überblick über die institutionelle Verankerung der ökonomischen Bildung in den Bundesländern und in den verschiedenen Schulformen. Insgesamt vier OeBiX-Studien liefern dazu quantitative und qualitative Daten zur ökonomischen Bildung in Schulfächern, Lehrplänen, Hochschul-Curricula der Lehrkräfteausbildung, Fortbildungsangeboten und dem rahmengebenden Zentralabitur. 

„Die Studienergebnisse zeigen deutlich, dass Ökonomische Bildung in Deutschland schlechter verankert ist als andere Bildungsanliegen“, sagt Prof. Dr. Dirk Loerwald, Wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer des IÖB. Die Studie belegt das an einer der eingängigsten Messgröße: den Unterrichtsstunden. Geht man bei einem Pflichtfach in der Sekundarstufe I von sechs Kontingentstunden aus, dann verfehlen alle Bundesländer sowohl am Gymnasium als auch an nicht-gymnasialen Schulformen das Ziel – zum Teil sehr deutlich: Zehn von 16 Bundesländern erreichen im Gesamtindex nicht die Hälfte der Anforderungen für ein reguläres Nebenfach. 

Studie bestätigt: Ökonomische Bildung im Zentralabitur schwach verankert 

In 80 Prozent der untersuchten sozialwissenschaftlichen Integrationsfächer werden die Einheitlichen Prüfungsanforderungen (EPA) der Kultusministerkonferenz (KMK) für das Fach Wirtschaft nicht berücksichtigt, obwohl diese bereits 1979 zur Sicherstellung von Transparenz, Vergleichbarkeit und Einheitlichkeit in den Abiturprüfungen eingeführt wurden. Die Studie zeigt auf, dass lediglich in vier Bundesländern (BW, HE, SL, MV) zentrale Abiturprüfungen für reine Wirtschaftsfächer vorgesehen sind. Insgesamt verlangen nur 21,8 Prozent der Aufgaben den Umgang mit Zahlenmaterial und Statistiken, Textarbeit wird hingegen in 69,3 Prozent aller Aufgaben eingefordert. 

Lehrkräftebildung: Immer noch das Kernproblem

Auch in der Lehrkräftebildung gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Der Mangel an spezifischen Lehramtsstudiengängen und fachdidaktischen Professuren bleibt ein zentrales Problem. „An der Hochschulbildung zeigt sich das eigentliche Drama um die mangelhafte Verankerung Ökonomischer Bildung“, sagt Dr. Stephan Friebel-Piechotta, Leiter „Schulpraxis und Unterrichtsforschung“ des IÖB. „Denn wenn nicht genügend Lehrkräfte eine fachwissenschaftlich und fachdidaktisch adäquate Ausbildung durchlaufen, es an fachdidaktischen Professuren und spezifischen Lehramtsstudiengängen mangelt, leidet darunter die Unterrichtsqualität.“ 

Weitere Informationen und konkrete, visualisierte Ergebnisse unter www.oebix-studie.de. 

 

Über den Index Ökonomische Bildung in Deutschland OeBiX: Der Index Ökonomische Bildung in Deutschland (OeBiX) untersucht 2024 nach drei Jahren zum zweiten Mal den Stand der Ökonomischen Bildung in Deutschland und in den einzelnen Bundesländern und besteht aus den beiden Dimensionen Schule und Lehrkräftebildung. Der Teilindex Schule untersucht den Unterrichtsanteil ökonomischer Lehrinhalte mit verschiedenen Variablen gemessen an Kontingentstunden in den Sekundarstufen I und II in den bestehenden Schulformen und gewichtet diese anhand mehrerer Faktoren. Der Teilindex Lehrkräftebildung untersucht den Stand der Lehrkräfteausbildung in der Ökonomischen Bildung und gewichtet mit verschiedenen Variablen dabei die fachwissenschaftliche und wirtschaftsdidaktische Ausbildung sowie das Bestehen wirtschaftsdidaktischer Professuren jeweils anhand bestimmter Faktoren.

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